Foto: Christian Hüther

Freie Wähler Bad Neustadt haben ihr Team zusammen

Seit Mittwochabend ist es offiziell. Am 15. März wird es in Bad Neustadt mindestens ein Duell um den Bürgermeisterposten und damit um die Nachfolge des scheidenden Stadtoberhaupts Bruno Altrichter geben. Im Rahmen ihrer Nominierungsversammlung haben die Mitglieder der Freien Wähler Bad Neustadt Michael Werner, der vom Vorstand vor rund vier Wochen als Bürgermeisterkandidat vorgeschlagen wurde, das Vertrauen geschenkt. Bei insgesamt 38 abgegebenen Stimmen bekam der 31-Jährige mit einer Ausnahme von den Mitgliedern ein „Ja“, der sich anschließend für den Vertrauensbeweis bedankte.

Zuvor stellte sich Werner am Veranstaltungsort im Hotel Residenz den Mitgliedern noch einmal ausführlich vor. Der gebürtige Herschfelder und Familienvater wird im kommenden Jahr wieder nach Herschfeld zurückziehen. Nach einer ersten handwerklichen Ausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik absolvierte er eine zweite Ausbildung als Groß- und Einzelhandelskaufmann bei einem Handelshaus für Tiefbau und Industrietechnik. Dort betreut Werner als Key Account Manager aktuell Großkunden unter anderem in Sachen Gleisbau.

Feuerwehr als große Leidenschaft

Auf seine Hobbys angesprochen, sprach der Bürgermeisterkandidat von der Feuerwehr als seiner größten Leidenschaft. Er sei bei den Wehren in Herschfeld und Bad Neustadt sehr engagiert, habe viel gesehen und erreicht und möchte das jetzt auch in der möglicherweise neuen Position als Bürgermeister fortführen, beschrieb der 31-Jährige seine Zielsetzung.

„Die Voraussetzungen sind gut, es ist eine komplett neue Wahl, was den Posten des Bürgermeisters angeht“, blickt Werner positiv gestimmt in die Zukunft. Er sei laut eigenen Angaben jung, engagiert, stehe zu seinem Wort, scheue keine Diskussionen – und er hatte dann auch noch den größten Lacher des Abends auf seiner Seite, als ihm ungewollt das Adjektiv „attraktiv“ zu seiner eigenen Person herausgerutscht ist. „Ich möchte junges, dynamisches Blut in den Stadtrat und das Bürgermeisteramt bringen“, fügte er weiter an.

Erste Ideen für die Stadtentwicklung

Anschließend präsentierte der 31-Jährige erste Ideen in Sachen zukünftige Stadtentwicklung. Die Kinderfreundlichkeit in Bad Neustadt könnte beispielsweise mit einem Wickeltisch auf dem Marktplatz noch eine Feinjustierung erlangen. Des Weiteren könne man mit einer bestehenden Kommunikation zu den Bürgern mehr erreichen. „Gerade, weil die Politik aktuell nicht den besten Ruf genießt“, so Werner. So wolle man auch auf die jungen Menschen, von denen einige zuletzt immer wieder im Rahmen der Fridays-for-Future-Bewegung für den Klimaschutz demonstrierten, stärker zugehen. Dafür hat die Partei das Schlagwort „grünNES“ entwickelt.

Damit Bad Neustadt weiterhin als Wirtschaftsstandort attraktiv bleibt, müsse man laut Werner das Thema Digitalisierung bearbeiten, sich aber auch auf herkömmlichem Weg vernetzen, um Fachkräfte anzulocken. „Wir brauchen die Großindustrie“, sagte Werner, „wir dürfen aber auch die Handwerksbetriebe nicht vergessen, die immer mehr mit Nachwuchsproblemen zu kämpfen haben.“ Ausbildungsmessen sollten deshalb so gestaltet werden, dass alle Firmen auf Augenhöhe agieren. Das Ehrenamt in Vereinen zu stärken – Stichwort „Gemeinschaft schafft mehr“ – stehe ebenfalls auf der Agenda. Genauso, wie die Innenstadt zu einem Ort der Begegnung zu machen und allgemein die Mobilität zu stärken.

Kandidaten als Mitte Bad Neustadts

Das alles seien viele Aufgaben, die man mit ihm und der 24-köpfigen Stadtratsliste schaffen werde. Die Kandidaten seien in vielen Vereinen aktiv, demnach auch vernetzt und bilden die Mitte Bad Neustadts, schloss Werner seine Ausführungen.

Das scheidende Stadtoberhaupt Bruno Altrichter erklärte anschließend, dass er überzeugt davon sei, mit Michael Werner einen engagierten und ambitionierten Bewerber um das Bürgermeisteramt zu haben. Zudem sei es den Freien Wählern wieder gelungen, eine exzellente Truppe und damit Stadtratsliste auf die Beine gestellt zu haben, sei es in Sachen Stadtteile oder Alter. „Seid aktiv und nutzt alle Möglichkeiten, eure Qualitäten als Bewerber in allen möglichen Kanälen unters Volk zu bringen und zu multiplizieren. Das ist nun die Aufgabe“, rief er den Kandidaten zu. Diese Liste habe es verdient, alle Unterstützung zu bekommen, um am Wahltag erfolgreich zu sein.

Freie Wähler haben eine junge Stadtratsliste

Nachdem die Stadtratsliste in einer Blockabstimmung von den Mitgliedern mit einer Ausnahme einstimmig angenommen wurde, zeigte sich der 1. Vorsitzende Stefan Schön „froh und erleichtert“. Man habe im Mai mit der Arbeit und den Gesprächen mit potenziellen Kandidaten für das Bürgermeister- und Stadtratsamt begonnen. Dieser Weg sei nicht immer leicht gewesen, gab er zu. Am Ende habe sich laut Schön aber eine Eigendynamik entwickelt und man habe gemerkt, wie auch die Jungen richtig Gas gegeben haben. Man habe eine junge Liste „und der Jugend gehört schließlich auch die Zukunft“, so Schön.

Der Wahlkampf könne laut des Vorsitzenden nun los gehen und spätestens im Januar wolle man damit beginnen, gerade auch im Hinblick auf die immer stärker wachsende Zahl von Briefwählern.

Artikel von Christian Hüther erschienen am 19. Dezember 2019 in der Rhön und Saale Post

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